Michael Schneider

- geb. 4. März 1909 in Weimar
- gest. 26. November 1994 in Köln
- Dirigent, Organist, Musikpädagoge und -wissenschaftler
- Von 1936 bis 1941 Künstlerischer Leiter des Bach-Vereins Köln
- Weitere Chöre unter seiner Leitung: Berliner Kantorei, Berliner Bruckner-Chor
Konzertchronik Ära Schneider: 1936 bis 1941
Michael Schneider studierte von 1927 bis 1930 an der Weimarer Musikhochschule die Fächer Klavier, Orgel und Komposition und besuchte anschließend das kirchenmusikalische Institut in Leipzig, wo Karl Straube, Robert Teichmüller und Kurt Thomas seine Lehrer waren. 1931 wurde der gebürtige Weimarer zum Organisten seiner Heimatstadt berufen und unterrichtete zugleich an der dortigen Musikhochschule. Drei Jahre später ging er nach München, wo er an der Matthäus-Kirche als Organist und Kantor wirkte.
1936 erhielt Schneider eine Professur an der Musikhochschule in Köln und übernahm gleichzeitig die Künstlerische Leitung des Bach-Vereins Köln, die er bis 1941 inne hatte. Von 1942 bis 1944 dirigierte er die Berliner Kantorei, danach den Berliner Bruckner-Chor. 1945 wurde er Kirchenmusikdirektor an St. Markus in München, bevor Schneider dem Ruf als Professor an die Musikhochschule in Detmold folgte und zugleich zum Dirigenten des Bielefelder Musikvereins ernannt wurde. 1959 ging er als Professor an die Musikhochschule in Berlin-Charlottenburg und wechselte sechs Jahre später in gleicher Funktion nochmals an die Staatliche Hochschule für Musik in Köln, an der er auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1975 noch einem Lehrauftrag nachging.
Michael Schneider, der dem Direktorium der Neuen Bachgesellschaft angehörte, war auch als Gastprofessor an amerikanischen Universitäten tätig und verfasste zahlreiche musikwissenschaftliche Abhandlungen. Er starb 85-jährig in Köln.
» ... Michael Schneider, der seine Erziehung ebenfalls auf Grund des absoluten Gehörs und ohne Instruments aufbaut, hat hervorragende Leistungen erzielt in der Kultur und Beweglichkeit der Stimmen ...« (Kölner Stadt-Anzeiger 1939 zum Konzert Altitalienische Chor- und Orchestermusik)
» ... Besonders bei einer alle künstlerischen Voraussetzungen des A-cappella-Singens so restlos erfüllenden Wiedergabe wie die durch den Kammerchor des Bachvereins unter Leitung von Professor Michael Schneider, den man als Interpret dieser geistvollen musikalischen Gesellschaftskunst Italiens von einer neuen und so bedeutenden Seite kennen lernte, daß man auch in dieser Blickrichtung wohl noch viel von ihm und seinem als Muster eines Kammerchors darstellenden Chor erwarten kann ...« (»Der Neue Tag« 1939 zum Konzert Altitalienische Chor- und Orchestermusik)
» ... Michael Schneider gab dem Klang Durchsichtigkeit und weichen gleichmäßigen Fluß. Er hat den 35köpfigen Kammerchor zu mustergültigen Leistungen erzogen. Darüber hinaus hatte seine Gestaltung das Eindringende einer klaren, dem Geistigen zugewandten Darstellung ...« (Kölner Stadt-Anzeiger 1937 zu Chor- und Orgelstunde)